Arbeit und Soziales

Arbeit als Motor gesellschaftlicher Entwicklungen

Corona, Krieg, Inflation - zurzeit erleben wir nicht nur den größten Reallohnverlust in der Geschichte der Bundesrepublik. Die aufeinanderfolgenden Krisen zeigen auch, wie bedeutend die Kämpfe um Erhalt und Verbesserung von Arbeitsbedingungen in Zeiten von Krieg und Klimakrise sein werden. Befristete Beschäftigung und Leiharbeit sind nicht krisenfest, sodass auch weiterhin für Entfristung und existenzsichernde Löhne gekämpft, Tarifverträge verteidigt, Tarifbindungen ausgebaut oder Betriebs- und Personalräte gestärkt werden müssen. Angesichts erwartbarer massiver Strukturumbrüche etwa durch Automatisierung, Digitalisierung, Globalisierung und den Umbau entscheidender Sektoren, in denen hunderttausende Beschäftigte arbeiten, ist es erforderlich, die Arbeitswelt und die sozialen Einrichtungen und Strukturen künftig auch viel stärker perspektivisch zu betrachten und zu diskutieren.

Diese Veränderungen führen bei den Beschäftigten zu berechtigten Ängsten vor Arbeitsplatzverlust, Berufswechsel und Entqualifizierung. Die Arbeitsplätze von morgen müssen tariflich abgesichert, mitbestimmt, ökologisch nachhaltig und gesellschaftlich sinnvoll sein. Gegen sozialen Abstieg und Armut helfen nur notwendige strukturelle Veränderungen, die auch dringend unter neuen Rahmenbedingungen reflektiert werden müssen. Weil die Menschen sich den sich wandelnden Arbeitswelten anpassen müssen, braucht es künftig eine Aufwertung und Stärkung dualer Bildungssysteme, sowie alternativer Qualifikationswege und flexibler Qualifizierungsangebote, um die Weiterbeschäftigung derer zu garantieren, die von Personalumbau und -abbau betroffen sein werden.