Ändere die Welt, sie braucht es. (Bertolt Brecht)
Heinz Hillebrand, 24.10.1954 – 11.4.2023, ist auf einer Urlaubsreise völlig überraschend verstorben. Diese Nachricht macht uns fassungslos und tief traurig.
Heinz war einer der Initiatoren der Gründung unseres Kreisverbandes der LINKE hier in Wuppertal. Er hat den Aufbau des Kreisverbandes in der ersten Zeit entscheidend geprägt. Dafür sind wir ihm zu großem Dank verpflichtet und zollen seiner Leistung Respekt.
Nach seinem Austritt aus der DKP hatte Heinz dazu beigetragen, die gesellschaftliche Linke in Wuppertal immer wieder in Kontakt zu bringen - sei es als Gewerkschafter oder in der Friedensbewegung, der er bis zuletzt treu geblieben war. In der Unterstützungsgruppe für die Erfurter Erklärung ging es um die gewerkschaftlichen und sozialen Gründe zur Ablösung der Kohlregierung. Im Rosa-Luxemburg-Club Wuppertal-Bergisch Land organisierte Heinz mit einem kleinen Kreis öffentliche Debatten zur Zeitanalyse und zur marxistischen Theorie jenseits des Dogmatismus. Die Kriege in Jugoslawien und im Irak waren der Anlass, die friedenspolitische Stimme im Wuppertal wieder hörbar zu machen. Er gehörte deswegen auch zum Kreis der Initiatoren der WASG, deren Gründungstreffen er in Wuppertal mit organisierte.
Heinz ging es immer zutiefst um soziale Gerechtigkeit, für die er seit seiner Jugendzeit leidenschaftlich und streitbar gekämpft hat. Er selbst stammte aus einer Arbeiterfamilie und wusste nur zu gut um den Preis des sozialen Aufstiegs. Als organischer Intellektueller absolvierte er nach der Lehre das Bergische Kolleg und später auf dem zweiten Bildungsweg ein Studium der Geschichte, Germanistik und Philosophie an der Ruhr-Universität.
Sein Elan, seine Umsicht und seine klare Argumentation überzeugte viele. Dies hat ihm Anerkennung verschafft, auch über unsere Partei hinaus. Vom Landesvorstand NRW der LINKE verschob sich sein Wirkungskreis daher rasch zur Mitarbeit beim Abgeordneten Axel Troost hin in die Parteizentrale als Leiter der Abteilung Politische Bildung, für Letzteres er bis zuletzt brannte. Ein besonderes Anliegen war ihm die politische Bildung der Jugend. Trotz seines umfassenden Wissens und seiner politischen Erfahrung war er der Parteijugend gegenüber nie überheblich und belehrend, sondern wohlwollend in der Absicht der politischen Aufklärung. Sein Tod ist auch ein großer Verlust für die politische Bildungsarbeit in unserer Partei.
Mit Heinz verlieren wir einen guten und verlässlichen Freund. Sein Engagement und seine Menschlichkeit werden wir vermissen, gerade jetzt, wo wir eine starke Stimme für Frieden und soziale Gerechtigkeit dringender denn je brauchen. Wir sprechen seiner Frau Jutta unser aufrichtiges Beileid aus.
In tiefer Trauer
DIE LINKE Kreisverband Wuppertal